Frauen und Männer die buchstäblich durch`s Feuer gehen
Das Vorgehen in ein brennendes, verrauchtes Gebäude – der sogenannte Innenangriff – gehört zu den gefährlichsten Tätigkeiten im Feuerwehrdienst. Aus diesem Grund legen wir auf eine moderne und optimale Ausrüstung aber auch auf die genauso wichtige Ausbildung großen Wert. Atemschutzgeräteträger müssen in Einsätzen oft in eine lebensfeindliche Umgebung meist ohne Sauerstoff oder mit giftigen Gasen. Atemschutz wird deshalb bei jedem Brandeinsatz getragen. Aber auch bei Technischen Hilfeleistungen und Gefahrgutunfällen kann Atemschutz erforderlich sein. Unseren 23 Atemschutzgeräteträgern stehen MSA Auer AirGo Atemschutzgeräte zur Verfügung. Diese wurden mit speziellen Gurten, dem MSA alphaBelt ergänz. Jeder Geräteträger verfügt zudem über spezielle persönliche Schutzausrüstung.
Die Ausbildung:
Wer Atemschutzgeräteträger werden möchte, muss sich erst mal einer ärztlichen Vorsorgeuntersuchung unterziehen. Diese muss später alle drei Jahre wiederholt werden. Sofern die Grundausbildung abgeschlossen und das 18. Lebensjahr vollendet ist, kann der Lehrgang zum Atemschutzgeräteträger auf Landreisebene besucht werden. Im Anschluss erfolgt dann nochmal ein Grundlehrgang in unserer Feuerwehr um das erlernte zu vertiefen und eigene Besonderheiten vor allem in Bezug auf Technik und Taktik sowie ein Atemschutznotfalltraining zu erlernen. Zum Schluss erfolgt noch der Besuch einer Heissausbildungsanlage. Erst dann ist der neue Atemschutzgeräteträger einsatzbereit. Ausruhen ist aber nicht angesagt. Jeder Atemschutzgeräteträger muss jährlich eine Belastungsübung in der Übungstrecke, eine Einsatzübung sowie eine Unterweisung absolvieren. Nur so bleibt er einsatzbereit. Alle drei Jahre gilt es die Vorsorgeuntersuchung zu absolvieren und wieder ein Training in einer Heissausbildungsanlage zu durchlaufen.
Atemschutznotfalltraining
Premiere bei der Feuerwehr Luhe: Acht Teilnehmer absolvierten den Pilotlehrgang „Atemschutznotfalltraining“. Der Neunstündige Lehrgang war der erste seiner Art den die Luher Feuerwehr veranstaltete. Die Brandbekämpfung im sogenannten „Innenangriff“ unter Atemschutz ist eine der gefährlichsten Tätigkeiten in der Feuerwehr. Wer Atemschutzgeräteträger werden möchte, muss zuerst einen Lehrgang auf Landkreisebene absolvieren. Bei der Feuerwehr Luhe folgt dann noch ein weiterer Baustein mit 10 Stunden Ausbildung. Erst dann ist der neue Geräteträger auch einsatzbereit. Beim darauf aufbauendem Atemschutznotfalltraining geht es um den worst case in einer Feuerwehr: Ein Atemschutzgeräteträger verunglückt im Einsatz. Nullsicht, giftiger Rauch, Flammen, fehlende Orientierung und der zur Neige gehende Atemluftvorrat lassen dann schnell Lebensgefahr aufkommen. Eine enorme psychische und physische Belastung für den Verunglückten, aber auch seine Retter und alle Kameraden. In so einem Fall gilt es schnell zu handeln. Auf diese Situation haben sich Christina Gruber, Stefan Gläßer, Johannes Högler, Frederik Köllner, Norbert Wildenauer, Christoph Liebl, Florian Wittmann und Tobias Schimetscheck vorbereitet. Sie sind nun in der Lage schnelle und zielgerichtete Hilfe zu geben. Im Training ging es um das Verhalten bei einem Notfall, die zur Verfügung stehende Notfalltasche, schnelle Rettungstechniken, die Suche und das Auffinden des Verunglückten und vor allem die Versorgung mit Atemluft. Das ganze wurde mehrmals eingeübt, zum Schluss mussten die Tätigkeiten mit abgedeckter Maske – also blind – durchgeführt werden. Ausbilder und Kommandant Daniel Müller hatte in den letzten Monaten einen umfangreichen und auf die Feuerwehr Luhe zugeschnittenen Ausbildungsleitfaden erstellt. Grundlage stellte die erst kürzlich eingeführte Standarteinsatzregel „Sicherheitstrupp“ dar. In ihr ist das standartisierte Vorgehen des Sicherheitstrupps geregelt. Vorangegangen war die Optimierung der Ausrüstung (neue PA, alphaBelt Gurte, Wärmebildkamera, Sicherheitstrupptasche, Rollschleiftrage, Defi), sowie die Schulung der Führungskräfte.